Newsletter des Präsidenten

 

Liebe Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V., sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kameradinnen und Kameraden,

das gesamte 1. Halbjahr war überschattet durch Covid-19, welches das gesellschaftliche und damit auch das Veranstaltungsleben völlig zum Erliegen gebracht hat. Auch Sie haben erfahren, dass wir alle Veranstaltungen bis zum Oktober abgesagt haben.

Mitte Juli konnten in Bonn endlich wieder unsere Gremien tagen, und ich freue mich, Ihnen heute zu den Ergebnissen zu berichten.

Die ausgefallenen Kongresse haben natürlich gravierende Auswirkungen auf die finanzielle Lage der Gesellschaft und unserer Veranstaltungsgesellschaft mit umfassendem, zum Teil sofortigem Handlungsbedarf. Wir werden einerseits unsere Ausgaben senken müssen, das wird u. a. durch die Anmeldung von Kurzarbeit und personellen Maßnahmen erfolgen. Andererseits werden wir gezwungen sein, unseren Mitgliedern und Veranstaltungsteilnehmern finanziell mehr abzuverlangen. Beispielsweise ist daran gedacht, den Mitgliedsbeitrag moderat auf 70 €/Jahr zu erhöhen und einige liebgewonnene Annehmlichkeiten, wie z. B. die Tagegelder bei unseren Reisekosten, zu streichen. Auch wurde die Frage diskutiert, ob wir demnächst Konferenzgebühren einführen. Angesichts der Vor- und Nachteile dieser Maßnahme besteht zu dieser Frage noch erheblicher Diskussionsbedarf. Insbesondere dürfen die Gesundheitsfachberufe und die Offz MilFD nicht durch hohe Gebühren abgeschreckt werden.

In der Frage der Durchführung unseres Jahreskongresses im Oktober in Rostock und der ARKOS Tagung im Dezember in Hamburg haben wir sehr ausgiebig das Für und Wider diskutiert und uns am Ende doch entschlossen, die Planungen unverändert fortzusetzen. Nach jetzigem Stand kann diese Veranstaltung unter einem rigiden Hygienekonzept und unter Verzicht auf nahezu alle gesellschaftlichen Anteile abgehalten werden. Wir bleiben sehr wachsam.

Als Gemeinschaftsarbeit des Ehrenpräsidenten, der Vizepräsidenten und der Geschäftsstelle wurde ein Fragebogen zur Bestandsaufnahme und zur Weiterentwicklung der Gesellschaft erstellt. Ergebnisse fließen. Auf der Basis der z. T. sehr eindeutigen Ergebnisse werden wir die Richtung für die nächsten Jahre bestimmen können. Eindeutig ist erkennbar, dass die Rückbesinnung auf unseren Satzungszweck, die fachliche Fortbildung, eindeutig im Schwerpunkt unserer Entwicklung stehen muss. Auch das Programm unseres Jahreskongresses wird sich danach richten und zukünftig viel mehr Platz für die Fachthemen bieten. Die Vereinsarbeit wird dann mit Masse am Samstag stattfinden. Dort gehört sie hin. Die Einbindung ziviler und/oder multinationaler Beiträge muss zur Selbstverständlichkeit werden. Partnerschaften mit den Schwestergesellschaften in Österreich und der Schweiz, mit anderen Fachgesellschaften, wie der DGU, müssen mit Leben erfüllt werden. Hier hat das Präsidium die strategischen Weichen gestellt.

Unsere Veranstaltungen müssen höchsten fachlichen Ansprüchen genügen. Kameradschaftliche Zusammenkünfte sind der Mehrwert, machen den Unterschied und gehören natürlich auch dazu, stehen aber meines Erachtens nicht im Vordergrund. Dienststellen, die auf Staatskosten ihre Mitarbeiter zu unseren Veranstaltungen schicken, haben den Anspruch auf Gegenleistung, also zertifizierte Fortbildung in maximal möglichem Umfang.

Es bietet sich an, hierzu viel mehr moderne Medien zu nutzen. Online-Veranstaltungen, Streaming etc.  sollten auch für uns keine ferne Utopie darstellen. Ich bin in diesem Zusammenhang dankbar für die Neugestaltung unseres Internetauftritts als Gemeinschaftsleistung unseres Bundesgeschäftsführers, Herrn Katzmarek, und Frau Stieler.  Auch die Zusammenarbeit mit dem Chefredakteur der WMM, Herrn OTA a. D. Dr. Peter Mees, ist äußerst erfreulich. Unser Corona-Sonderheft hat großartige Erfolge, die COVID-19-info des Kdo SanDstBw unter Federführung unserer Vizepräsidentin werden sehr gut angenommen. Wir sind da eindeutig auf dem richtigen Weg, Plattform für den wissenschaftlichen Diskurs zu werden. Hier bieten sich wirklich ungeahnte Möglichkeiten, die es einfach nur zu nutzen gilt.

Darüber hinaus muss es ein vorrangiges Ziel werden, Menschen für unsere Gesellschaft zu begeistern und sie aus Überzeugung langfristig zu binden.  Gut ist es, sie zu Aktivposten zu machen, die bereit sind, Zeit und Energie einzusetzen. Wir im Präsidium und im Präsidialbeirat sollten ganz zuvorderst diesen Ansprüchen genügen. Darüber hinaus müssen wir Wege und Mittel finden, junge Mitglieder einzuwerben. Hier muss es uns gelingen, zielgruppenorientiert Angebote zu machen. Der Übergang vom Deutschen SanOA e. V. zur Gesellschaft muss eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Unser langjähriger Bundesgeschäftsführer, unser Ehrenmitglied und derzeitiger Geschäftsführer der Wehrmedizinischen Kongress- und Fortbildungsgesellschaft mbH, Herr Günter Mewißen, wird nach über 17 Jahren äußerst erfolgreicher Tätigkeit für die DGWMP zum 31. März 2021 in den wirklich wohlverdienten Ruhestand treten. In dieser langen Zeit hat er sich mit großem Engagement enorme Verdienste um unsere Gesellschaft erworben, sie über alle die Jahre entscheidend geprägt. Dafür sind wir ganz besonders dankbar.

Jetzt gilt es den Übergang zu einer neuen Geschäftsführerin bzw. neuen Geschäftsführer zu gestalten.

Nicht nur deswegen befinden wir uns in unserer Geschäftsstelle sowohl im Verein als auch in unser GmbH in einer Zeit des personellen Übergangs. Vor dem Hintergrund der finanziellen Lage und der Kurzarbeit haben wir personelle Veränderungen herbeiführen müssen. Dies ist schmerzlich, aber nicht zu vermeiden.

Zusammenfassend bleibt mir nur festzustellen, dass wir dieses atypische erste Jahr meiner Präsidentschaft nutzen werden, die erforderlichen Veränderungen für die Zukunft herbeizuführen. Hierfür sind wir auf Ihr Engagement und Ihre Unterstützung angewiesen. Präsidium und Präsidialbeirat können nur so gut sein, wie Sie sich unserer gemeinsamen Sache verpflichtet fühlen und bereit sind, Ihre Ideen, Energie und Zeit für unsere Gesellschaft einzubringen. Ich setze auf Sie.

Dr. Stephan Schoeps
Generalstabsarzt
Präsident